Sin mir vo alle guete Gaischter verloo?

Spoot in der Nacht, der Haiggi isch am Dichte
Bi Wienachtsgutzi, Kerzeliecht und Wyy.
Er iberleegt, vo was är no kennt brichte,
Doch fallt em aifach nyt mee Luschtigs yy.
„Worum“, so schimpft er, „ka me nit verzichte
Uf ai so Zeedel? S isch jo jeede glyych:
Verzellt mit neye Värsli, alti Gschichte
Verkauft is alte Wyy in neye Schlyych“.

Bi so Gedangge findet iin kai Muuse,
Drum lescht er s Kerzli, loot sy Wyyglas zrugg,
Legt d Jaggen aa und goot in d Kelti uuse
Em Rhy noo und denn iber d Wettstaibrugg.
En yysig kalte Wind het en empfange,
Won er bim neye Kunschtmuseum stoot.
Er zieht der Kopf yy und isch wytergange
Dur d Rittergass, und heert, wie s Zwelfi schloot.

Bim Gryzgang gseet der Haiggi ebber renne:
Huscht dert dur s Gitter nit e Gstalt dervoo?
Der Reformator, mues er denn erkenne,
Isch vo sym Sandstaisoggel aabekoo.
Und vor em Minschter gseet er mit Entsetze:
Der Hailig Kaiser Heinrich isch nimm doo.
Au d Kunigund, sy Frau, isch furt und jetze
Hett si s Podäscht de Dyybli iberloo.

„Lueg, stoot nit s Hauptportal e Spältli offe?“
Der Haiggi zwyyflet draa, das ka nit syy.
„Gseen y scho Gaischter oder bin y bsoffe?“
Voll Wunderfitz schlupft är zer Diiren yy.

Im dunggle Hauptschiff drifft er e Versammlig:
Vyyl hundert Gstalte hoggen in de Bängg.
Si schyyne staialt, grau und eenter gammlig
Und gläbbere mit iire Gnocheglängg.
Jetz schleppt sich ain vo däne Schattegstalte
Mit Mie uf d Kanzle, won e Pfunzle brennt.
Erasmus haisst er, und er isch en alte
Und gscheite Maa, wo jede Basler kennt.
Mit glaarer Stimm foot är aa referiere
Ladyynisch und uf Dytsch, me soll s verstoo.
Sogar uf Griechisch heert men en doziere:
Ergläärt, worum er Basel wott verloo.

“Wärts consilium, liebi patres,
Liebi Schweschtere et fratres,
Hochvereerti professores,
Gleerti, Kinschtler et lectores,
Humanischte, Alchemischte,
Verleeger, Drugger, Komponischte 
Minschterbauer und Jurischte
Dichter, Dängger und so wyter
S stoot um unser Basel schyter!
D Region, wo ainzig uf der Wält isch
Als Ort, wo Kunscht, Kultur und Wisse,
und s Drummle wichtiger als Gäld isch,
Wird vo alle Syte bschisse.
Si wird regiert von e baar Naare
Wo, wel si nit an d Zuekumft dängge,
Lyychtsinnig an der Bildig spaare
Und wo sich sälber s Gäld wänn schängge.“
„Collegae,“ frogt er denn rhetorisch,
„Wänner wirgglig z Basel blyybe,
Wo kain me, wenn das wirgglig woor isch,
Ka faadegraad si Namme schryybe?
Mir alli sin die guete Gaischter
Humanitas et gloria
Doctores h.c., alti Maischter
Vo däre Stadt, verdooria!
Drum wämmer, no hit z Nacht verschwinde,
Mer nämmen alli Wyyshait mit.
Denn kenne si e Uni grinde,
Wo s Cumulus statt Bildig git.” 

Uf aimool heert me, wie im letschte Rang
Ain lyysilig aafoot singe.
Und glyy scho loot e dumpfe Gsang
S romanisch Gwelb erklinge:
„Z Basel an mym Rhyy ka me nimme syy
Do bestimme Sachverwalter,
Batzeglemmer, Räpplispalter
In däm Basel, wämmer nimme syy!“

Wo s Ains schloot, isch der Reedner wägg,
Im Kircheschiff isch s finschter.
Der Haiggi stoot, kalkwyss vor Schrägg
Elai im lääre Minschter.
Wien är no haimkoo isch ins Bett,
Dä guet Maa waiss es nimme.
Am Morge dänggt er sich, er het
E Draum gha, ganz e schlimme.

Und won er sich e Kaffi macht,
(Der dritt scho an däm Daag,
Das mues halt syy no dääre Nacht),
Do drifft en fascht der Schlag:
Sy Zytig bringt e Sensation
Grad uf der eerschte Syte
Und niemer in der Redaggtion
Waiss, was si kennt bedyte:
Vom Minschter syyg, ganz ooni Grund,
Der Schutzpatron verschwunde
Mit syyner Frau, der Kunigund
Me haig si nimme gfunde!

Kunnt e Gaischterzug im Dunggle
Dert am Gämsbärg um der Egge
Mit Auge, wo bedroolig funggle,
Kai Angscht, s sin numme d Birewegge.

Ladäärne luege ka me vor em Minschter
vom Mäntigzoobe bis am Mittwuchmorge.
Und wenn si mit Liebi gmoolt sin und scheen
lyychte, ka s syy, dass au der Kaiser Heinrich und 
d Kaiserin Kunigunde wider an iirem Blätzli steen.